Thursday, February 01, 2007

Thaipusam

Am 1. Februar 2007 fand wieder einmal eines dieser bemerkenswerten, indischen Feste statt:
Thaipusam !!
Letztes Jahr hatten wir dieses Festival verpasst und uns wurde dringend geraten, dieses Jahr die Gelgenheit zu ergreifen und etwas sehr besonders zu sehen.

Das Thaipusam Festival ist ein Dankesfest im Gedenken an Lord Murugan, der Tugend, Jugend und Kraft repraesentiert und der Zerstoerer des Boesen und gnaediger Erfueller von Wuenschen ist. Es ist das größte hinduistische Fest außerhalb des indischen Subkontinents. Um die Gunst des Lors zu gewinnen, muessen die indischen Maenner einiges auf sich nehmen, denn das Hoechste, dass man dem Gott geben kann, ist der Schmerz.

So durchstossen sich die Maenner Ruecken, Brust und Zunge mit Spiessen oder Haken, an denen Limonen befestigt werden und machen sich dann auf einen 4 km langen Weg von einem Tempel zu dem Tempel, der Lord Muruga gewidmet ist. Den groessten Schmerz nimmt man allerdings auf sich, wenn man einen der farbenpraechtigen und bis zu 60 kg schweren Kavadis schleppt. Die Kavadis sind aus Edelstahl kunstvoll geformte Gestelle mit ausladenden Halbboegen, die mit Blumen, Bildern und Pfauenfedern bunt geschmueckt werden und ebenfalls mit Haken oder Staeben in der Haut des Traegers verankert werden.
Um dieses Ritual ertragen zu koennen, halten die Maenner eine strikte Askese in den Wochen vorher ein. Das soll angeblich den Schmerz lindern.

Wir haben das Anlegen der Kavadis nicht verfolgt, sondern uns an der Strecke aufgestellt und das Schauspiel voll Erstaunen und Verwunderung verfolgt. In manchen Faellen schien die Vorbereitung wohl doch nicht so effektiv gewesen zu sein, da man den Schmerz und die Erschoepfung in den Gesichter sehen konnte. Andere wiederum tanzten trotz des Gewichts und der Schmerzen auf der Strasse wie Derwische.
Es wird aber niemand allein gelassen. Familie und Freunde begleiten die Kavadi-Laeufer und unterstuetzen sie nach Kraeften. Ueberhaupt ist das ganze Festival ein grosses Happening der indischen Gemeinschaft. Man sitzt am Strassenrand, picknikt und schaut sich das Treiben an, feuert die Laeufer an und macht sich ansonsten einen schoenen Abend.

Ein wirklich beeindruckendes Festival!!